Nach Bordeaux sehnte ich mich wieder nach dem Meer. Ich fuhr also ins etwas südlichere Biarritz. Hier sollen 1956 die ersten Surfer den Sport nach Europa gebracht haben. Von der Surfkultur ist demnach viel zu spüren. Nur das Wetter wollte nicht so richtig mitmachen.

Ich gebe zu der Titel ist ziemlich provokant gewählt. Aber ich will dich ja dazu locken mein Journal-Beiträge auch zu lesen. Und nun zu den kiffenden Surfer: Ich fand etwas südlich von Biarritz einen Stellplatz direkt am Meer und eben dort war ich von ihnen umgeben. Es schien so, dass ich der einzige war, der nicht surfte. (Gekifft habe ich selbstverständlich auch nicht. 🙂

Und einer von diesen Surfer hat mich dann eingeladen seine Dusche zu benutzen. Er, seinerseits auch Bulli-Fahrer, weiss wie das Leben im Bus die Hygiene betreffend manchmal herausfordern sein kann. Ich hab ein Lavabo, ein Waschlappen und Seife, aber Duschen ist da einfach Luxus.

Mami: Ja, ich mache auch gebrauch von dem Waschlappen.

Frisch geduscht ass ich zum Znacht Baguette mit Camembert, die Sonne ging unter und ich schlief mit dem Rauschen des Meeres ein. Wow, so romantisch.

Nach Sonne, Wärme, vielen Menschen und dem Meer begab ich mich dann eher ins Gegenteil.

Ich fuhr weiter südlich ins Baskenland auf einen Berg. Erwartet habe ich eine traumhafte Aussicht über die Westküste Frankreichs und die nördlichen Gebiete von Spanien. Angetroffen habe ich... naja das kannst du selbst auf den Bildern sehen.

Ursprünglich sollte meine Reise ja in den Norden von Schottland führen. Diese Landschaft und vor allem das Wetter hat mich sehr stark daran erinnert. Welch Ironie...

Weiss nicht, ob man den «Jaizkibel» als Berg bezeichnen kann. Die Bergkette ist an ihrem höchsten Punkt bloss 547 Meter über Meer. Nicht gerade riesig. Umso imposanter ist aber, dass man auf eben dieses Meer hinab sehen kann (sofern man nicht vom Nebel abgehalten wird).

Benjamin: Kanntest du den Jaizkibel schon? Er ist bei Radfahrern äusserst beliebt. Weiss nicht, ob es schon eine Rad-Tournee hierhin geschafft hat.

Der Nebel und der ständige Regen haben meine Stimmung enorm gedrückt. Ich verbachte viel Zeit im Bus mit lesen, zeichnen und Ukulele spielen. Ich machte auch immer wieder Spaziergänge rund um meine Base.

Als das Wetter zu wechseln schien machte ich mich dann auf eine richtige Wanderung. Ich lief den Berg einmal runter und dann wieder hoch. Einmal in Nebel gehüllt und einmal mit der Sonne im Rücken. Die Wärme und das klare Licht hat mir richtig wohl getan. Es schien, als ob nicht nur äusserlich der Nebel verschwand.

Ich fühlte mich von Gott an diesen Ort geführt. Die Stunden im Nebel und die Momente in der Sonne haben bei mir einiges ausgelöst. Ich hatte viel Zeit zum Bibel lesen, studieren und darüber beten. Geblieben sind kleine Schätze der Wahrheit und auch Momente der Erkenntnis.

Ps:
Ich hoffe, dass meine Ausführungen über die Hygiene nicht den Eindruck hinterlassen, dass ich zum stickenden Hippie wurde. Ich gebe mir sorgen und bis jetzt ist es mit dem duschen immer gut aufgegangen.