Und? Erkennst du die Stadt?

Fall du nach diesem Bild immer noch keine Ahnung hast, dann werden dich eventuell meine folgenden Museums-Reviews nicht so stark interessieren.

Also hier die Auflösung: Die Stadt ist Bilbao und das verchromte Bauwerk ist das Guggenheim Museum in Bilbao.

Und das bin ich in der Ausstellung von Ólafur Elíasson. Aber von Vorne...

Als ich am Sonntag Abend in Bilbao ankam, besuchte ich eine kleine Englische Kirche. Und ich merkte sofort, dass die Menschen hier anders von der Pandemie geprägt sind, als ich mir das noch von Zuhause oder auch von Frankreich gewohnt war. Die Distanz wird eigentlich immer gewahrt, an die Masken halten sich alle strikt und so fühlen sich Begegnungen einfach weniger herzlich an. (Dieses Phänomen, sollte ich noch einige weitere Male in Spanien antreffen.) Der Besuch der Gemeinde hat sich aber trotzdem gelohnt. Es wurde in kleinen Gruppen diskutiert und mir bleibt ein älterer Mann in Erinnerung, der mit echter Begeisterung vom Evangelium sprach. Solche Begegnungen sind einfach herrlich inspirierend.

Und jetzt zum den Museums-Reviews:

Das Guggenheim Museum ist durch seine Architektur schon an sich als Kunstwerk zu betrachten. Frank Gehry hat einen Bau geschaffen, der sich nicht definieren lässt. Nur schon deswegen lohnt sich der Besuch.

Das Museum zeigt aber selbstverständlich Ausstellungen. Für mich herausgestochen ist die vom schon genannten Künstler Ólafur Elíasson.

Seine Kunst ist schwierig zu beschreiben. Sie reicht von extrem simpeln Rauminstallationen bis überaus komplexen Objekten, die mit Spiegeln und Licht einen ganzen Raum einnehmen können. Immer zu spüren ist aber die endlose Neugier des finnisch-stämmigen Künstlers.

Neben der Eliasson Ausstellung gab es noch vieles weiteres zu sehen. Zum Beispiel die Guggenheim-Sammlung zu der dieses oben gezeigte Werk von Willem de Kooning gehört.

Und nun zum nächsten Museum: Das Museo de Bellas Artes de Bilbao zeigt unter anderem eine extrem spannend kuratierte Ausstellung, welche anhand von Buchstaben aufgebaut ist.

hier «C» für Citizen

«H» für Hands

oder «S» für Sport

Mir hat die sehr überraschende Zusammenstellung von Kunstgegenständen gut gefallen. Die Ausstellung wurde sehr sorgfältig gestaltet.

Bilbao werde ich für seine Museen wieder besuchen. Die Stadt hat mir aber auch an sich gut gefallen. Und damit genug Kunst für dieses Journal.

Nach Bilbao fuhr ich weiter nach Westen, immer der Küste entlang. Mir hat die spanische Distanz etwas zugesetzt und ich wünschte mir deshalb soziale Interaktion. Das lies mich einige Male alles hinterfragen. Ich hatte die Lust am Reisen total verloren.

Geholfen hat dabei gutes Essen, Ukulele spielen und das Meer.

Die Einsamkeit wollte sich jedoch nicht so richtig einstellen und einmal mehr war ich auf Gott angewiesen. Im Vertrauen darauf, dass er mich mit dem versorgt, was ich brauche betete ich aber weiter für gute Begegnungen mit Menschen.

Ich entschied mich deshalb Richtung Süden in die Stadt León zu fahren. Der Weg führte mich über das Kantabrisches Gebirge und ich bekam Lust zu wandern. Aus León wurde deshlab nichts.

Ich bestieg einen 1800 Meter hohen Gipfel und kam dabei richtig zur Ruhe. Ich merkte, dass es im Moment mehr Zeit war mich selbst auszuhalten, als neue Leute kennen zu lernen.

In der Nacht öffnete sich über mir der Sternenhimmel mit der Milchstrasse. Es fühlte sich wie eine Belohnung für mich an.

Die Aussicht war traumhaft. Die Minustemperaturen in der Nacht liessen mich jedoch zum ersten Mal auf der Reise so richtig frieren.

Ich suchte Menschen und Gott hat mich in die Berge geführt. Ich sehnte mich nach sozialer Interaktion und Gott hat mir gezeigt, wie wertvoll es ist Stille auszuhalten.